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Aktuelles
Stellenausschreibung Einrichtungsleitung und Sozialer Dienst (m/w/d)
Wir suchen für das Christliches Hospiz in Soest ab dem 01.04.2025 eine
Einrichtungsleitung und Sozialer Dienst (m/w/d)
Das Christliche Hospiz in Soest begleitet seit dem Jahr 2018 Menschen aus dem Kreis Soest und darüber hinaus auf ihrem letzten Lebensweg. Mit seinen 10 Plätzen genießt das Hospiz seit Bestehen ein großes Vertrauen bei den Menschen in der Region. Dies kommt nicht zuletzt durch die hohe Anzahl an Netzwerkpartner*innen und Unterstützer*innen zum Ausdruck. Das Christliche Hospiz Soest gGmbH steht in gemeinsamer Trägerschaft der Evangelischen Perthes-Stiftung e.V. und der Johanniter Sozialwerk gGmbH.
Für die erfolgreiche Weiterführung der stationären Hospizarbeit im Kreis Soest ist die Aufgabe der Einrichtungsleitung und Sozialer Dienst mit einem Stellenumfang von 80% neu zu besetzen.
Profil:
- abgeschlossene Ausbildung bzw. ein abgeschlossenes Studium im Bereich Sozial- und Gesundheitswesen oder einen adäquaten Abschluss, der zur Ausübung der Tätigkeit als Einrichtungsleitung berechtigt (nach Möglichkeit Qualifikationen nach dem Wohn- und Teilhabegesetz)
- Weiterbildung Palliativ Care mit 160 Std. (nach Möglichkeit)
- Erfahrung oder fundiertes Verständnis der kaufmännischen Steuerung und Gestaltung von sozialen Einrichtungen
- Engagement, Verantwortungsbewusstsein und Teamfähigkeit
- eigenverantwortliche und fachkompetente Arbeitsweise
- soziale Kompetenz, Konflikt- und Kommunikationsfähigkeit
- Führungskompetenz, ebenso wie Organisationstalent
- Verständnis und Offenheit für eine aktiv gelebte Hospizkultur zur Begleitung sterbender Menschen und deren Angehöriger, sowie eine palliative Grundhaltung
- Identifikation mit den Zielen eines diakonischen Trägers
Anforderungen:
- Planungs- und Durchführungsverantwortung für die durch die Geschäftsführung übertragenen Aufgaben
- Einhaltung und Überwachung gesetzlicher/behördlicher Vorgaben
- Aufnahmemanagement
- sozialprofessionelle Beratung und psychosoziale Begleitung von Gästen, Bezugspersonen sowie Mitarbeitenden
- Gestaltung und Reflektion der Pflegeprozesse gemeinsam im Leitungsteam
- Qualitätsentwicklung und Repräsentation der Einrichtung nach außen
- Vernetzungsarbeit des interdisziplinären Teams sowie mit Netzwerkpartnern im Kreis Soest
- Teilnahme und Führung von Team- und Mitarbeitergesprächen
- Mitgestaltung eines von gegenseitiger Toleranz und Wertschätzung getragenen Arbeitsklimas
- Fürsorgepflicht für Gäste, Angehörigen und Mitarbeitende
Es erwartet Sie eine erfüllende und abwechslungsreiche Aufgabe in einem hoch qualifizierten Team sowie ein hoher Gestaltungspielraum, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, Supervision sowie eine kirchliche Zusatzversorgung und vorteilsreiche Vergütung nach dem Bundesangestellten Tarif kirchlicher Fassung (BAT-KF). Daneben bieten wir Vergünstigungen über Corporate Benefits sowie die Inanspruchnahme eines Job-Rads.
Eine zielgerichtete Einarbeitung, die der verantwortungsvollen Aufgabe gerecht wird, gewährleistet ein Mentoring.
Bitte richten Sie Ihre Bewerbung an:
Kennziffer: 168.2024#9870
Evangelische Perthes-Stiftung e. V.
Christliches Hospiz
Herr Felix Staffehl – Geschäftsführung
E-Mail: Felix.staffehl@perthes-stiftung.de
Tel.: 0251-2021-504
Positionspapier des Hospiz zum assistierten Suizid
Ein Gespräch über den Tod, aber vor allem über das Leben
Angelika Köster, Einrichtungsleitung des Christlichen Hospiz Soest und Geschäftsführer Felix Staffehl sprechen über das Recht auf selbstbestimmtes Sterben, das Leben bis zuletzt und warum aus ihrer Sicht assistierter Suizid dem Hospizgedanken widerspricht.
Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts hat 2020 das Recht auf einen selbstbestimmten Tod neu geregelt. Jeder Mensch hat in jeder Lebensphase ein Anrecht auf eine begleitete Selbsttötung. Dieses Recht schließt also die Freiheit ein, hierfür bei Dritten Hilfe zu suchen und in Anspruch zu nehmen. Was das für eine Einrichtung wie ein Hospiz heißt, ist rechtlich nicht klar geregelt. Angelika Köster, Einrichtungsleitung, und Felix Staffehl, Geschäftsführung des Christlichen Hospiz Soest, sind sich einig: Ein Hospiz ist ein Ort, an dem Menschen Abschied von geliebten Menschen nehmen können, Halt und Unterstützung erfahren und Menschen aus tiefem Respekt vor dem Leben hierbei begleiten. In ihrem Positionspapier widmen sie sich mit viel Einfühlsamkeit und Fachwissen diesem ethischen Spannungsfeld.
Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts hat das Recht auf einen selbstbestimmten Tod neu geregelt. Hat diese Entscheidung Ihre Arbeit im Hospiz beeinflusst?
Köster: Absolut. Das Urteil hat eine weitreichende Debatte angestoßen, die bei uns im Hospiz deutlich spürbar war. Innerhalb kurzer Zeit hatten wir mehrere konkret formulierte Sterbewünsche im Haus. In den meisten Fällen suchen die Menschen nicht primär den Tod, sondern Halt in dieser schweren Zeit.
Was tun Sie, wenn ein Gast diesen Wunsch äußert?
Köster: Ein Sterbewunsch ist nicht gleiche ein Sterbewunsch. Oft ist es ein Hilferuf und ein Ausdruck von Angst – vor Schmerz, Einsamkeit, Kontrollverlust. Unser Ziel ist, gemeinsam mit dem Gast herauszufinden, was wirklich hinter diesem Wunsch steckt und wie wir ihm durch Nähe, Gespräche und palliativmedizinische Unterstützung helfen können. Wir versuchen Menschen in diesem Spannungsfeld aufzufangen und dass sie ihre Würde und Selbstbestimmung spüren, ohne dass es in einem vorschnellen Suizidgedanken mündet. Das ist nicht leicht, aber Teil unserer Aufgabe.
Staffehl: Für uns hat sich aus diesem gesteigerten Interesse gezeigt, dass wir uns dazu positionieren müssen. Der Austausch ist für uns enorm wertvoll. Wir sprechen mit Kolleg*innen aus anderen Hospizen und auch mit Fachgesellschaften, wie der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, an deren Haltung wir uns mit unserem Positionspapier orientiert haben.
Wäre ein Hospiz nicht genau der richtige Ort, über den assistierten Suizid nachzudenken?
Staffehl: Das könnte man meinen – von außen werden Hospize, insbesondere die Mitarbeitenden, zwar oft als Experten auf ihrem Fachgebiet angesehen. Unsere Haltung dazu ist aber klar, denn wir sehen die Gefahr, dass Hospize als Orte wahrgenommen werden könnten, wo schnelles Sterben ermöglicht wird. Das ist nicht unser Auftrag: Ein Hospiz ist ein Ort des Lebens bis zuletzt, und das bedeutet für uns, eine palliative, medizinische, pflegerisch und auch seelsorgerische Versorgung und den natürlichen Sterbeprozess zu begleiten, ohne ihn bewusst abzukürzen.
Können Sie nachvollziehen, wenn andere Hospize sich für den assistierten Suizid in ihrem Haus entscheiden?
Staffehl: Ich kann die Beweggründe verstehen, aber halte es für grundsätzlich schwierig. Wir haben es mit Menschen zu tun, die einen besonderen Schutz brauchen. Ich sehe schon die Gefahr, dass ein solcher Ansatz diese Form des Sterbens zur Normalität werden lassen könnte. Mag sein, dass sich diese Befürchtung zurückblickend nicht bewahrheitet, aber für unser Haus ist klar: Unsere Aufgabe ist die Suizidprävention, die Linderung des Leidens und das Aufrechterhalten von Würde bis zum Ende.
Wie nehmen Sie die Würde und Selbstbestimmung ernst, wenn sie einen assistierten Suizid in einem Hospiz ausschließen?
Staffehl: Man muss sich im Klaren darüber sein, dass die Entscheidung und der Vollzug eines assistierten Suizids in einer Einrichtung immer auch Auswirkungen auf andere Gäste haben wird. Auch in unseren stationären Langzeiteinrichtungen werden sich Bewohner*innen möglicherweise fragen: soll oder muss ich mich jetzt auch für diesen Weg entscheiden? Es darf keine Drucksituation entstehen, die die Selbstbestimmung beeinflusst. Das Bundesverfassungsgericht hat mit dem Urteil die Selbstbestimmung eines jeden einzelnen Menschen gestärkt. Wir dürfen und wollen dies überhaupt nicht infrage stellen. Für uns ist die zentrale Frage: Wo kann das passieren? Ist das Hospiz der angemessene Ort? Und da sagen wir: Nein!
Köster: Uns erreichen auch anonyme Anrufe, von Personen, die sich zum assistierten Suizid beraten lassen möchte. Wir werden von außen eben als Experteneinrichtung für das Thema Sterben wahrgenommen. Dazu beraten wir aber bewusst nicht. Ich kann nicht auf der einen Seite versuchen, Lebensqualität am Lebensende herzustellen, und auf der anderen Seite dazu beraten, dass diese Lebensphase möglichst schnell vorbeigeht. Das ist eine Frage der Haltung und schließt sich in meinem Verständnis von Hospizarbeit, aus einer christlichen Grundhaltung aus.
Um das deutlich zu machen, haben Sie zusammen ein Positionspapier zum assistierten Suizid verfasst. Warum war Ihnen das wichtig?
Köster: Wir haben gemerkt, dass es wichtig ist, unsere Haltung im Team, im Haus, gegenüber unseren Gästen und Angehörigen deutlich zu machen. Wir wollen signalisieren: Es gibt die Möglichkeit des assistierten Suizids, aber nicht in unserem Haus. Auch wir haben Möglichkeiten, aber unsere Möglichkeiten sind andere. Unser Leitsatz – „Mit Gottes Segen... ankommen, ausruhen, loslassen dürfen“ – beschreibt, wie wir Sterben verstehen: nicht als Drängen zum Tod, sondern als liebevolle Begleitung bis ans natürliche Ende.
Staffehl: Mit dem Positionspapier wollen wir auch unseren Mitarbeitenden mehr Sicherheit geben. Die Mitarbeitenden sind diejenigen, die es im Alltag tragen und mitvertreten müssen. Die Entscheidung, dass wir hier im Hospiz keinen assistierten Suizid durchführen und auch nicht dazu beraten, wurde von 100 Prozent der Mitarbeiterschaft mitgetragen. Das zeigt, wie grundsätzlich dieses Thema für die Arbeit im Hospiz ist.
Sie sprechen in dem Positionspapier von einem „living document“. Was meinen Sie damit?
Staffehl: Dieses Positionspapier ist für uns ein Dokument, dass mit der Realität der Hospizarbeit wächst. Es soll Raum lassen für neue Erkenntnisse, gesellschaftliche Entwicklungen und die praktischen Erfahrungen unseres Teams. Wir können noch nicht abschätzen, wie sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen in den nächsten Jahren entwickeln werden. Es soll die notwendige Flexibilität zum Ausdruck bringen, die die unklare Gesetzeslage berücksichtigt. Uns ist wichtig, unsere Haltung gegenüber unserem Team, unseren Gästen und Angehörigen und auch in der Öffentlichkeit klarzumachen.
Die wenigsten Menschen kommen in die Situation, dass sie mit Sterbewünschen konfrontiert werden. Wie gehen Sie damit um, wenn Gäste mit konkreten Sterbewünschen zu Ihnen kommen?
Köster: Sterbewünsche begegnen uns häufig, weil Menschen verzweifelt sind, weil die Schmerzen so groß sind, weil Angehörige nicht mehr da sind, weil Konflikte in Familien sich nicht lösen lassen. Für mich ist in so einer Situation besonders wichtig herauszufinden, warum der Leidensdruck gerade so groß ist. Warum soll das Leben jetzt sofort beendet werden? Es geht ums Hören und nicht Über- oder Weghören. Das ist zentral in unserer Arbeit, und dafür werden wir im Team besonders geschult. Der zweite Punkt ist: nicht werten. Ich möchte jeden Gast in seiner Eigenartigkeit und Eigentümlichkeit im Hospiz sein lassen. Es findet keine Wertung statt. Auch ein Sterbewunsch bedarf keiner Wertung. Das Thema wird nicht gemieden, sondern wird genauso angenommen in seinem so sein, wie die anderen auch. In dieser Atmosphäre versuchen wir zu helfen. Ganz genau so, wie der Gast es sich wünscht. Er bestimmt den Prozess.
Was gibt Ihnen die Arbeit im Hospiz persönlich?
Köster: Es sind die Momente der Nähe, die Vertrauen schaffen, in denen Menschen sich öffnen, ihre Ängste teilen und am Ende Frieden finden. Diese Arbeit empfinde ich als zutiefst sinnstiftend.
Staffehl: Der Tod ist ein Teil des Lebens. Diesen Satz nehmen wir uns zu Herzen und verstehen die Zeit des Abschieds als Lebenszeit. Mit aller Trauer, aber auch mit der Möglichkeit, dass diese Momente erfüllt sind. „Leben bis zuletzt“ bedeutet, die verbleibende Zeit wertzuschätzen und Würde zu schenken.
Rückblick auf den Welthospiztag 2024 im Petrushaus Soest
12.10.2024 - Anlässig des Welthospiztag luden wir mit den Soester Hospizdiensten gemeinsam ins Petrushaus in Soest ein. Unter dem Motto „Hospiz für Vielfalt“ präsentierten wir gemeinsam mit dem ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Soest und dem ambulanten Hospizdienst Soest/Werl unsere Angebote für lebensverkürzend erkrankte Menschen und deren Angehörige. Von 10 bis 13 Uhr standen die Mitarbeitenden für Gespräche bereit, boten Waffeln und Getränke an und informierten über die vielfältige Arbeit.
Die Hospiz- und Palliativbewegung steht seit ihren Anfängen für Solidarität und Vielfalt. In Deutschland engagieren sich Zehntausende ehren- und hauptamtlich für unheilbar erkrankte und sterbende Menschen – unabhängig von Alter, Herkunft, Nationalität, Geschlecht, geschlechtlicher Identität, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, Religion, Weltanschauung, sexueller Orientierung oder sozialer Herkunft. So auch in Soest.
„In einer Gesellschaft, in der Antisemitismus, antimuslimischer Rassismus und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit an der Tagesordnung sind, gilt es, Verantwortung zu übernehmen und klar Position zu beziehen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Soester Hospizdienste. Gemeinsam mit den zahlreichen Ehrenamtlichen stehen wir zusammen mit dem ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Soest und dem ambulanten Hospizdienst Soest/Werl seit vielen Jahren lebensverkürzend erkrankten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zur Seite. Unsere Arbeit zielt darauf ab, die Wünsche und Bedürfnisse unheilbar erkrankter Menschen und ihrer Angehörigen wahrzunehmen. Jede und jeder soll in der letzten Lebensphase würdevoll begleitet werden – ganz unabhängig von Alter, Herkunft, Glauben oder Sexualität.
Die Veranstaltung zum Welthospiztag 2024 stand ganz im Zeichen von Vielfalt und Gemeinschaft und setzte ein Zeichen für eine offene und solidarische Gesellschaft. Trotz des ernsten Themas herrschte eine positive und herzliche Atmosphäre. Es war ein wichtiger Anlass, unsere Arbeit weiter ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken und Menschen zu ermutigen, sich mit dem Thema Hospizarbeit auseinanderzusetzen. Wer den Termin verpasst hat, kann sich auch weiterhin auf den Webseiten der Hospizdienste oder telefonisch beim Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Soest unter 02921 / 6725885 informieren.
Stellenausschreibung
19.12.2023 - Wir suchen für das Christliche Hospiz in Soest zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen Mitarbeitenden im Bundesfreiwilligendienst/Freiwilligen Sozialen Jahr (m/w/d) zur Unterstützung des Sozialen Dienstes und der Mitarbeitenden in der Pflege, in Vollzeit.
Möchten Sie die Tätigkeiten in einem Hospiz kennenlernen, Erfahrungen sammeln und Ihre Eignung für das Arbeitsgebiet überprüfen? Haben Sie Spaß an interessanten Begegnungen mit Menschen? Möchten Sie Teil eines besonderen Teams werden?
Dann sind Sie genau richtig bei uns. Neben der Beschäftigung in unserem Haus, nehmen Sie an den Fachseminaren des Bundesfreiwilligendienstes, des Freiwilligen Sozialen Jahres des Diakonischen Werkes teil und treffen dort Menschen, die ebenso wie Sie einen freiwilligen Dienst absolvieren.
Kennziffer: 290.2023#9870
Bitte richten Sie Ihre Bewerbung an:
Christliches Hospiz Soest
Angelika Köster (Einrichtungsleitung)
Regenhertzweg 11a, 59494 Soest
Email: angelika.koester@perthes-stiftung.de
info@hospiz.de
Unvergessliches Jubiläum: Christliches Hospiz Soest feiert fünfjähriges Bestehen mit strahlendem Himmel und herzlichem Zusammensein im eigenen Garten
12.05.23 - Am Freitag versammelte sich das Hospiz Soest um seinen fünften Geburtstag gebührend zu feiern. Selbst die kurzen, erfrischenden Schauer vermochten die strahlende Stimmung der rund 50 Gäste nicht zu trüben, die alle die Bedeutung dieser unverzichtbaren Einrichtung im Kreis Soest zu schätzen wissen.
Der Nachmittag begann mit einem berührenden Gottesdienst, zelebriert von Pfarrer Kai Hegemann, der zugleich die einführende Zeremonie für Anja Herwig, die neue Pflegedienstleitung, darstellte. Obwohl Herwig bereits seit zwei Jahren in der Einrichtung tätig ist, hatte die hartnäckige Corona-Pandemie die offizielle Einführung immer wieder vereitelt. Umso größer war die Freude der gesamten Belegschaft, dass sie nun endlich im Kreise ihrer geschätzten Kolleginnen und Kollegen sowie in Anwesenheit hochgeschätzter Gesellschaftsvertreter wie Dr. Jens Beckmann von der Perthes-Stiftung und Udo Schröder-Hörster von den Johannitern ihre Einführung feiern konnte.
Mit großem Stolz blicken Geschäftsführer Felix Staffehl und Sebastian Thiemann auf das Team, von dem einige Mitglieder seit der Eröffnung dabei sind. Besonders hervorzuheben ist Angelika Köster, die seit 2018 als Einrichtungsleitung mit ihrem Team einen würdevollen Ort des Abschieds für Menschen in ihrer letzten Lebensphase bereitstellt. Neben den engagierten Mitarbeitenden sind auch die ehrenamtlichen Helfer zu einer unverzichtbaren Stütze im Alltag des Hospizes herangewachsen. "Die Unterstützung, die uns durch diese Ehrenamtlichen zuteilwird, verdient höchste Anerkennung in einem so herausfordernden Umfeld wie einem Hospiz", betont Staffehl mit Dankbarkeit.
Die Christliche Hospiz Soest gGmbH hat sich zur Aufgabe gemacht, ihren Gästen und den Angehörigen einen wahrhaft guten Ort zu bieten. "Ohne die großartige Unterstützung unserer großzügigen Spenderinnen und Spender wäre unsere Arbeit in ihrer jetzigen Form nicht möglich", unterstreicht Thiemann. Trotz des ständig wachsenden Bedarfs an Hospizplätzen tragen die Kostenträger lediglich 95% der anfallenden Kosten. Daher wird die Einrichtung auch zukünftig weiterhin auf die Unterstützung von außen angewiesen sein.
Ausstellungseröffnung Elke Demter - Von Blumen und Fenstern
Im Rahmen einer Feierstunde eröffnete die Soester Künstlerin Elke Demter die Fotoausstellung „Von Blumen und Fenstern“ im Christlichen Hospiz in Soest. Frau Demter führte interessierte Mitarbeitende und Besucher*innen durch die Ausstellung und gab Einblicke in die Entstehungsgeschichte sowie die Intention ihrer Werke. Ihre Ausführungen zu Vergänglichkeit, Werden und Vergehen oder auch zur Wahrnehmung haben direkten Bezug zur hospizlichen Arbeit, so die Resonanz der Teilnehmenden: Hospizliche Haltung, Begleitung und Wahrnehmung findet sich in den ausgestellten Fotografien und spricht Gäste, Angehörige und Mitarbeitende an ihrem je eigenen Standort an.
Das Team des Christlichen Hospizes Soest bedankt sich herzlich bei Frau Demter für die Ausstellungsstücke für diese nicht öffentliche Ausstellung.
Bildausstellung Elke Demter 4.5.2023, 16.30 Uhr
Von Blumen und Fenstern
Faszination beginnt nicht immer mit einem momenthaften Auslöser. Blumen und Fenster entwickelten ihre fesselnde Wirkung als Bildmotiv auf mich eher allmählich. Tulpen wurden besonders interessant, wenn sie den Zenit der Blüte überschritten hatten, Fenster stellten mir Wahrnehmungsfragen. Je mehr ich mich mit ihnen beschäftigte, umso mehr zogen sie mich in ihren Bann.
Zu Beginn der Blüte bildet die Tulpe einen geschlossenen Körper, und es ist nicht zu erkennen, ob sie einen Hohlraum umschließt oder nicht vielleicht doch massiv ist. Ihre Farbigkeit ist satt und glänzend. In der nächsten Phase beginnen sich die Blütenblätter nach außen zu öffnen, und man erlebt sie als gebogene Flächen. Je weiter der Prozess voranschreitet – man kann auch von Alterung sprechen, umso stärker verändern sich Form und Kontur des einzelnen Blütenblattes. Oftmals ist ein erstaunlich dynamischer Linienverlauf zu beobachten, der im Zusammenspiel der ganzen Gruppe besonders phantastische Gebilde erzeugt. Während die Formen lebendiger werden, verändert sich der stoffliche Charakter der Pflanze. Die Intensität der Farbe lässt nach, und das Blütenblatt wirkt zarter, durchscheinender. Bevor es sich lösen wird, entwickelt es eine besondere Form von Schönheit, verletzbar und gleichzeitig intensiv.
Diese Beobachtungen versuche ich mit der Kamera einzufangen. Mich interessieren keine Einzelfotos, sondern Serien und Projekte, die irgendwann einem konzeptionellen Leitstern folgen und mir dabei helfen, das so leicht Übersehene und Selbstverständliche neu zu sehen. „Um das Unsichtbare zu begreifen, muss man so weit wie möglich ins Sichtbare vordringen.“ schrieb Max Beckmann einst in sein Tagebuch. Das gleiche, immer wiederkehrende Motiv ist Ausdruck dieser Anstrengung. Für mich steckt im Verblühen kein barockes 'Memento Mori'. Im Gegenteil. Das Brave, Absehbare ist einem individuell Freien und Ästhetischem gewichen – ein Moment der Entfaltung.
Fenster werden gerne ver- oder umhüllt. Wir steuern damit den Lichtfluss, der in ein Zimmer fällt oder wollen keinen Einblick für allzu neugierige Mitmenschen geben. Mit ihrem Ausblick nach draußen haben Fenster aber auch Bildcharakter. Wir können die Glasscheibe als Leinwand für ein Gemälde oder für einen Film erleben. In jedem Fall ist das Fenster eine Zwischenzone im Schnittpunkt von Innen und Außen und bewegt sich im Spannungsverhältnis von Abbildhaftigkeit und Abstraktion in der Objektwelt. Die ohnehin schon schwer durchschaubare Welt wird noch verrätselter, wenn ich sie als Ausschnitt erlebe. Fehlende Bezugspunkte, Formauflösung, Rasterungen oder andere Gliederungen des Sehfeldes, irreale Durchdringung von Raumschichten. Der Entzug des Vertrautseins mit dem Abgebildeten eröffnet neue Bedeutungen und Seherlebnisse. Am Ende destilliert man aus dem Sichtbaren auch die schöpferische Energie, die wir als Antrieb begreifen. Das Sichtbare ist niemals nur reine Oberfläche.
Elke Demter studierte an der Hochschule für Bildende Künste Kassel mit den Schwerpunkten keramische Plastik und Fotografie.
Einzelausstellungen und Beteiligungen u.a. in: Landesmuseum Oldenburg, Goldschmiedehaus Hanau, Keramion Frechen, Emslandmuseum, Museum Wilhelm Morgner Soest, Gustav-Lübcke-Museum Hamm ...
Neuer Befähigungskurs für Ehrenamtliche startet im Christlichen Hospiz Soest
Das Sterben als Teil des Lebens begreifen und sterbenskranken Menschen ein respektvolles Leben bis zum Tod ermöglichen, auf diese Weise ist die Arbeit der stationären Hospize und der ambulanten Hospizdienste zu beschreiben.
Sollten Sie interessiert sein, ehrenamtlich bei dieser Aufgabe mitzuwirken und ihre Einstellung zu Sterben, Tod und Trauer in einem Befähigungskurs zu reflektieren, laden wir Sie herzlich zu unserer Infoveranstaltung am 06.03.2023 von 19.00 - 20.30 Uhr ins Christliche Hospiz Soest ein.
In 120 Unterrichtsstunden, verteilt auf sechs Wochenenden (Fr. 16.00 Uhr – 21.00 Uhr, Sa. 09.00 Uhr – 16.00 Uhr), soll den Interessierten während des Kurses die Auseinandersetzung mit den Themen „Sterben und Tod“ sowie eine angemessene Vorbereitung für die Begleitung Schwerkranker und Sterbender ermöglicht werden. Kurszeiten sind von Ende August bis Anfang Dezember 2023 geplant.
Die Inhalte werden von externen Dozenten vermittelt, der Kurs wird von Mitarbeiterinnen des Sozialen Dienstes des Christlichen Hospizes Soest begleitet.
Bei Fragen wenden Sie sich gerne an Frau Angelika Köster, Einrichtungsleitung Christliches Hospiz Soest gGmbH, Regenhertzweg 11a, 59494 Soest, Tel. 02921/6607460 oder per E-Mail an info@hospiz-soest.de